TEILNAHME AM PROJEKT ALLERGIE UND TAUCHEN
Interessierte Taucher können an dem Projekt teilnehmen, wenn sie die Einschlusskriterien
erfüllen (Allergie gegen inhalative Allergene wie Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilbe oder Schimmelpilze), bei der
Tauchtauglichkeits-untersuchung eine normale Lungenfunktion aufweisen und auch sonst eine Tauchtauglichkeit gegeben ist.
Die Tauchtauglichkeitsuntersuchung ist vom Probanden selbst zu bezahlen (€ 58,-), die weiteren Untersuchungen sind im
Rahmen des Projekts kostenlos. Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, werden die Anmeldungen nach der Reihenfolge ihres
Eintreffens berücksichtigt.
Bitte melden Sie sich für die Teilnahme an dem Projekt ausschließlich per Internet an. Telefonische Anmeldungen können aus
organisatorischen Gründen nicht entgegen genommen werden.
ALLERGIE UND TAUCHEN
Taucher, bei denen zwar keine Atemwegserkrankung bekannt ist, die aber unter Allergien (z.B. Heuschnupfen oder
leichte saisonale Atemwegsbeschwerden) leiden, können ein überempfindliches Bronchialsystem haben. Dadurch kann es beim Tauchen
durch das Einatmen der kalten trockenen Luft aus dem Lungenautomaten zu einer Verengung der Bronchien kommen, die vom Taucher
selbst nicht wahrgenommen wird.
Der Aufbau der Atemwege hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem einer Baumkrone; die kleinsten Ästchen (Röhrchen) in diesem
Bronchialbaum werden Bronchioli genannt und haben naturgemäß schon einen sehr geringen Durchmesser und ein entsprechend kleines
Lumen durch das die Atemluft in die angeschlossenen Lungenbläschen strömt. Diese Lungenbläschen (Alveolen) stellen in ihrer Summe
funktionell gesehen das eigentliche Organ Lunge dar. Hier findet der Austausch der Gase mit dem Blut und somit die lebensnotwendige
Sauerstoffaufnahme statt. Kommt es nun zu einer reaktiven Verengung der Bronchien, so fällt in den kleinen Röhrchen die Einengung
und damit die Behinderung des Luftstromes am stärksten ins Gewicht. Es kommt zum sogenannten "air-trapping", d.h. die Luft wird
in den Lungenbläschen eingeschlossen, weil sie durch die Bronchioli nicht mehr zurückströmen kann.
Beim Auftauchen dehnen sich Gase proportional zur Abnahme des Umgebungsdrucks aus. Wenn beispielsweise die Luft aus der Lunge nicht
entsprechend abgeatmet werden kann, kommt es durch den entstehenden Überdruck zum sogenannten Barotrauma (z.B. Lungenriss) - im
vorliegenden Fall also zu einem „Mikrobarotrauma“ unterschiedlich vieler Lungenbläschen.
Im Rahmen einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung sollte dieser Frage nachgegangen werden, da eine solche Überempfindlichkeit beim Tauchen
ein erhöhtes Risiko für die Lunge darstellt und langfristig irreparable Schäden verursachen kann. Prinzipiell wird dazu ein unspezifischer
Provokationstest beim Lungenfacharzt und gegebenenfalls die Einnahme eines bronchienerweiternden Medikaments vor einem Tauchgang empfohlen.
Daraus ergeben sich folgende Probleme:
Es ist nicht gesichert, ob ein negatives Ergebnis bei einer üblichen Provokation mit Histamin oder Methacholin eine Reaktion unter
Tauchbedingungen ausschließt. Beim Tauchen ist das Einatmen kalter trockener Luft als Auslöser für eine Verengung der kleinen Atemwege
verantwortlich und deshalb wäre eine Kaltluftprovokation als spezifischer Reiz zu bevorzugen. Weiters lösen die bisher empfohlenen
Medikamente bei Personen, die üblicherweise keine solche Medikation erhalten häufig Nebenwirkungen aus, welche die Sicherheit beim
Tauchgang gefährden können oder zumindest ein ungetrübtes Tauchvergnügen unmöglich machen.
Zielsetzung einer Untersuchung zu diesem Thema:
Unter möglichst tauchspezifischen Bedingungen – in diesem Fall Lungenfunktionstest mit Kaltluftprovokation – soll die Frage geklärt
werden, ob beim jeweiligen Probanden eine Verengung der Bronchien auftritt. Wenn dies der Fall ist, wird bei einer zweiten Untersuchung
überprüft, mit welchem Mittel dies möglichst ohne Nebenwirkungen verhindert werden kann.
Es handelt sich hierbei um KEINE klinische Studie – es werden ausschließlich Singulair und Foradil - zwei seit Jahren bei
Atemwegserkrankungen wie z.B. Asthma bronchiale häufig verordnete und bewährte Medikamente verwendet.
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